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Lee Wee Tiong


Über den Autor:
Lee Wee Tiong studiert zur Zeit an der Univeristät Kyoto, Japan. Er begann vor einem Jahr, Linux zu benutzen und nun laufen auf seinem Rechner sowohl Windows 98, als auch RedHat 5.1, da Linux noch nicht seinen g¨nstig erstandenen Parallelport Scanner unterstützt. Einen Kauf, den er sehr bedauert...


M@il an den Autor


Inhalt
Einleitung
Eine japanische Distribution benutzen
Installation japanischer Softwarepakete
Schlußfolgerungen
Weitere Informationen

Japanisch unter Linux, Teil I

[Ilustration]


Zusammenfassung:
Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick, wie man einem Linuxsystem Japanisch beibringt.


Einleitung

Dieser Artikel richtet sich an Linuxer, die Japanisch auf ihren Linuxsystemen nutzen wollen, allerdings nicht richtig darauf vorbereitet sind, Dokumentation zu lesen, die in Japanisch geschrieben ist. Mit anderen Worten, an Japanisch Anfänger ;-)

Prinzipiell gibt es zwei Wege, dem Rechner Japanisch beizubringen: den einfachen und den mühsamen. Der einfache Weg besteht darin, eine japanische Linux Distribution auf dem Rechner zu installieren. Wer diesen geht, ist in dem Augenblick mit der Installation der Japanisch Software fertig, in dem er die Installation von Linux abschließt.
Alternativ kann man den mühsamen Weg wählen: die Japanisch Pakete im ganzen Netz zusammensuchen, herunterladen, wenn notwendig noch kompilieren und unter dem gegebenen Linuxsystem installieren. Allerdings ist dies nicht so schwierig, wie es sich anhören mag, hängt jedoch sehr stark von der individuellen Konfiguration der Systemen ab. Mehr dazu später.

Es wird in diesem Text des öfteren auf WWW Seiten verwiesen, von denen einige leider nur in Japanisch verfügbar sind. Aber selbst wenn man kein Japanisch versteht, so wird man sicherlich vorziehen, japanische Zeichen richtig im Browser dargestellt zu sehen, als nichts außer Kauderwelsch erblicken zu müssen. Deswegen wird dieser Abschnitt mit einer kurzen Anleitung enden, wie man seinen WWW Browser, speziell den Netscape Communicator 4.x, dazu bringt, Japanisch richtig darzustellen.

  1. Netscape Communicator/Navigator starten.
  2. View -> Encoding auswählen. Dort sollte eine Liste mit möglichen Sprachkodierungen zu finden sein.
  3. Japanese (Auto-Detect) auswählen.Prinzipiell sollte diese Einstellung für die meisten japanischen WWW Seiten funktionieren. Sollte dies mal nicht der Fall sein, so kann man andere Kodierungen, wie Japanese (Shift_JIS) oder Japanese (EUC-JP) ausprobieren.

Hier läuft Netscape Communicator 4.05 unter RedHat 5.1, und Japanisch wird ohne Probleme dargestellt.

Eine japanische Distribution benutzen

Dies dürfte der einfachste Weg sein, Japanisch unter Linux zu realisieren. Sollte man eine Linux Installation planen und gleichzeitig Unterstützung für Japanisch wollen, so ist man hier genau richtig! Weiter unten ist eine Tabelle mit japanischen Linux Distributionen, die mir bekannt sind, zu finden, mit Verweisen auf die jeweiligen WWW Seiten und einigen Bemerkungen.

Name Sprache Bemerkungen
Plamo Linux Japanisch Basiert auf der Slackware Distribution. Es kommen ein japanisches Installationsprogramm, Mühle, TeX und andere japanische Programme mit. Die aktuelle Version ist 1.4. Hier kann man sie herunterladen. Es existiert eine Mailing Liste.
Vine Linux Japanisch Basiert auf Redhat 5.x. Japanisches Installationsprogramm, Programme von PJE und unabhägig entwickelte Vine Werkzeuge. Aktuelle Version ist 1.0 Beta1. Bezogen kann es von hier werden. Auch hier existiert eine Mailing Liste.
TurboLinux (Japanese) Japanisch Informationen auf Englisch gibt es hier: http://www.pht.com/products/index.html.
Linux MLD III Japanisch Es müssen keine neuen Linux Partitionen angelegt werden.
Power Linux Japanisch Es gibt eine Version für Macintosh und x86.

Die Spalte für die Sprache bezieht sich auf die Sprache, in der die WWW Seite geschrieben ist. Es sollte keiner entmutigt werden, nur weil alles in japanisch ist. Einige Distributionen, namentlich Plamo Linux und Vine Linux, können kostenlos heruntergeladen werden, via Anonymous FTP.

Ich habe sowohl Plamo Linux 1.3, als auch TurboLinux 3.0-J Beta5 ausprobiert und kann wirklich sagen, daß sie fast alle meine Bedürfnisse befriedigten.

Installation japanischer Softwarepakete

Wenn schon eine Linux Distribution auf dem System installiert ist und man nicht eine komplett neue Distribution aufspielen will, nur um Japanisch nutzen zu können, so ist dies auch kein Problem. Man muß sich nur die verschiedenen japanischen Softwarepakete besorgen und diese über das existierende System installieren. Klingt einfach, nicht wahr? Falsch! Erstens, wo um alles in der Welt findet man diese japanischen Softwarepakete? Und woher weiß man, welches man wählen muß? Glücklicherweise haben bereits einige Gruppen von Freiwilligen freundlicherweise ein paar schöne japanische Softwarepakete zusammengestellt. Einfach ihre WWW Seiten besuchen und die Pakete herunterladen, die für das jeweilige System bestimmt sind.

Name Sprache Bemerkungen
Project Japanese Extensions (PJE) Japanisch Die neueste Version ist 0.1.5 und sollte problemlos unter Redhat 4.2 und Slackware 3.5 laufen. Redhat 5.x Benutzer können diese Version nicht verwenden. Stattdessen sollten sie zu Version 0.3 Alpha greifen, welche sich allerdings, wie der Name schon sagt, noch im Anfang befindet. Zu finden ist das Paket hier. Nicht vergessen sollte, die PJE-HOWTO zu lesen, die es in Englisch und Japanisch gibt. Mein Rat: Bevor man auch nur versuchen sollte, die Software herunterzuladen, sollte man erst die HOWTO lesen.
Japanese RPM Project (JRPM) Japanisch Diese japanischen Softwarepakete einer Gruppe Freiwilliger verwenden das RPM System, welches von Redhat stammt. Momentan existieren Pakete für Redhat 4.2 und 5.x Systeme. Bezogen werden können sie von hier. Die i386 Spalte ist zweigeteilt: die obere ist für Redhat 4.2 und die untere für Redhat 5.x.
Debian JP Project Englisch/Japanisch Wer Debian GNU/Linux verwendet, hat Glück gehabt. Diese Pakete für die "Japanisierung" des Systemes zu verwenden sollte keine Probleme bereiten.

Zu dem Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, gab es nur eine paar wenige Pakete für glibc-basierte Systeme. libc-basierte Systeme wie die Slackware 3.5, S.u.S.E. 5.3 und OpenLinux 1.3 sollten keine Probleme bei der Installation und dem Einsatz von Japanisch machen. Da PJE einige sehr gut geschriebene PJE-HOWTOs bereitstellt, werde ich nicht allzu sehr auf die Details der Installation eingehen. Linuxer, die libc-basierte Systeme benutzen fahren gut mit der PJE 0.1.5 Distribution. Für Linuxer mit glibc-basierten Systemen (zum Beispiel Redhat 5.x). hier ein paar Tips:


Schlußfolgerungen

Dieser Artikel versuchte einen Überblick zu geben, wie man Japanisch Erweiterungen für ein Linuxsystem installiert. Er informierte ein wenig über die verschiedenen japanischen Linux Distributionen, die verfügbar sind, sowie wie man die japanischen Pakete unter libc-basierten System installiert. Ebenso wurden einige Hinweise gegeben, wie man japanische Programme auf glibc-basierten Systemen laufen lassen kann. Allerdings wurden einige Punkte nicht berührt, wie man mit welchen Problemen lesen und schreiben kann, japanische Eingabe unter Netscape, kana-kanji Konversion, usw. Aber keine Sorge, die japanischen Pakete kommen üblicherweise mit recht viel detailierter Dokumentation daher, der Leser sei ermuntert diese zu studieren.

Dies ist der erste Artikel einer Serie über "Japanisch unter Linux". Noch ist nicht recht klar, was im zweiten Teil behandelt wird, möglicherweise eine Beschreibung, wie man die Software auf glibc-basierten Systemen installiert. Meinungen über diesen und über zukünftige Artikel sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen:

Dies sind zusätzliche Quellen zu denen, die hier und dort im Artikel genannt worden sind.


Übersetzung: Harald Radke
Webpage maintained by Miguel Ángel Sepúlveda
© Lee Wee Tiong 1999
LinuxFocus 1999 

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